
obwohl sie bei weitem nicht zum beliebtesten oder offensichtlichsten Segment gehören, haben mechanische Uhren mit springender Stunde in den letzten Jahren ein stilles Comeback erlebt. Neben einer Handvoll High-End-Angeboten großer Marken ist diese einst exotische Komplikation zu einem Favoriten unabhängiger Hersteller geworden, die das Sortiment um eine erreichbare, aber unorthodoxe Komplikation erweitern möchten. Die kürzlich wiederbelebte Schweizer Marke Amida hat ihren Ruf als Enthusiast mit Uhren mit springender Stunde aufgebaut und als Teil ihrer ersten Reihe wiederbelebter Angebote hat die Marke ihr wildestes und berühmtestes Design mit springender Stunde wiederbelebt: die Digitrend. Die neue Amida Digitrend verbindet herrlich flippigen 70er-Jahre-Futurismus mit beeindruckend raffinierter Verarbeitung und schafft so eine echte Statement-Uhr, die mehr als nur eine Neuheit ist.

Das 39,6-mm-Gehäuse der Amida Digitrend ist entweder in blankem Edelstahl, schwarzem DLC oder 4N-Gold-PVD erhältlich und unterscheidet sich deutlich vom Standard-Uhrengehäuse-Layout. Auf den ersten Blick sieht diese stromlinienförmige Form eher wie eine Sicherheitsgurtschnalle oder ein Flusskiesel aus als wie eine traditionelle Uhr, aber diese glatte, abgerundete quadratische Form hat jede Menge Persönlichkeit. Unser Testexemplar kam mit dem Gold-PVD-Finish und wies einen warmen, maskulinen Farbton auf, der auf halbem Weg zwischen traditionellem Gelbgold und dem gewöhnlicheren 5N-Roségold liegt. Sowohl die fließende Oberseite als auch die Gehäuseseiten sind vollständig gebürstet, was für ein elegantes, raffiniertes Aussehen sorgt, das die zusammengesetzte Krümmung dieses Gehäuses hervorhebt. Statt eines traditionellen Zifferblatts und Kristalls oben am Gehäuse verwendet die Digitrend ein Layout im Stil einer Autofahreruhr mit einem kleineren Saphir-Anzeigefenster entlang der 6-Uhr-Gehäuseseite. Amida lenkt mit einer asymmetrischen, ausgestellten Form sowie einer spiegelpolierten umgebenden „Lünette“ sofort den Fokus auf dieses Display am Handgelenk. An diese seitliche Anzeige muss man sich erst einmal gewöhnen, und in den ersten Tagen des Tragens ist es mehr als wahrscheinlich, dass der Träger reflexartig sein Handgelenk dreht, einen Moment lang ausdruckslos auf eine gebürstete Metallplatte starrt und sich dann an den 90-Grad-Betrachtungswinkel gewöhnt. Der Gehäuseboden ist ähnlich unkonventionell, mit einem ausgeschnittenen Saphirglas, das die Unruhbrücke umrahmt (es ist erwähnenswert, dass dies eine erste Variante der Digitrend ist und nachfolgende Modelle ein breiteres, aber immer noch asymmetrisches Anzeigefenster haben werden). Angesichts dieser ungewöhnlichen Form ist die Amida Digitrend weit vom Standardkonzept einer Sportuhr entfernt, und die leichte Wasserdichtigkeit von 50 Metern bestätigt dies.
Streng genommen ist das, was durch das Saphirglas der Amida Digitrend sichtbar ist, kein zusammenhängendes Zifferblatt. Der größte Teil der schmalen, rautenförmigen Öffnung ist tatsächlich auf die Rückseite des einzigartigen prismenförmigen, reflektierenden Kristalls gedruckt, einschließlich der schwarzen Haupt-„Zifferblattoberfläche“, des Zifferblatttexts und der Stunden- und Minutenfensterumrandung. Die springenden Stunden- und rotierenden Minutenanzeigen sind derweil auf Scheiben gedruckt, die auf den konventionell ausgerichteten Uhrwerken montiert sind, und werden durch einen Effekt, der der klassischen Pepper’s Ghost Illusion ähnelt, durch das Kristallglas gespiegelt und projiziert. In der Praxis funktioniert diese exotische Anordnung nahtlos und spiegelt das Aussehen und die Haptik einer klassischen Digitaluhr vor LCD wider. Die Stunden- und Minutenanzeigen selbst sind genauso ausdrucksstark und retrofuturistisch wie das umgebende Gehäuse, mit eckigen, schrägen Science-Fiction-Ziffern aus den 70er-Jahren in leuchtendem Signalorange. Diese Kombination führt zu einer äußerst gut lesbaren Anzeige am Handgelenk (obwohl es unglaublich schwierig ist, sie genau zu fotografieren) mit einer klaren, intuitiven Darstellung der Zeit. Dennoch wäre eine laufende Sekundenanzeige zwischen den beiden vorhandenen Öffnungen eine willkommene, funktionale Ergänzung für die Zukunft.
Amida treibt die neue Digitrend mit einem modifizierten automatischen Uhrwerk Soprod Newton P092 an. Abgesehen von einigen klaren Genfer Streifen auf den Brücken ist die Verarbeitung der P092 eher schlicht, und auch ihre 44-stündige Gangreserve und ihre Schlagfrequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde sind relativ durchschnittlich. Womit sich diese P092 jedoch von anderen abhebt, ist ihr eigenes Sprungstundenmodul. Um die prismatische, scheibenbasierte Sprungstundenanzeige der Digitrend unterzubringen, entwickelte Amida dieses Modul von Grund auf neu und verwendete dabei ein elegant einfaches System aus neun Komponenten und sechs Schrauben.
Um die Uhr zu vervollständigen, kombiniert Amida die Digitrend mit einem glatten, schön verarbeiteten Einzelgliedarmband. Es ist ein Design, das gut zum eleganten Science-Fiction-Stil der 70er Jahre der Digitrend passt und gleichzeitig ein respektables Beispiel für die Verarbeitungsarbeit der Marke ist. Jedes der sich verjüngenden gebürsteten Glieder ist sanft abgeschrägt, um ein stromlinienförmigeres Gefühl zu vermitteln, und zwischen jedem Hauptglied befindet sich eine vertiefte polierte Leiste. Diese polierten Elemente verleihen dem Gesamtdesign einen willkommenen Hauch von Glanz und Raffinesse am Handgelenk, ohne den Rest des Designs zu überwältigen. Die Schmetterlingsschließe mit zwei Knöpfen endet in einem erhabenen Amida-Emblem für einen nahtlosen, erhabenen Look. Ein Alcantara-Armband ist ebenfalls erhältlich, war jedoch bei unserem Testmodell nicht enthalten.
Design und technische Innovation
Die Amida Digitrend ist bekannt für ihr unkonventionelles „Casquette“-Design, das sich durch eine horizontale Zeitanzeige auszeichnet, die es dem Träger ermöglicht, die Zeit abzulesen, ohne das Handgelenk zu drehen – eine Funktion, die besonders für Autofahrer von Vorteil ist. Dieses Design wurde durch die Implementierung eines Light Reflecting Display (LRD)-Systems erreicht, das am 5. April 1973 unter der Nr. 3.786.626 patentiert wurde.
Das LRD-System verwendet einen prismenförmigen Kristall, um das Bild der Stunden- und Minutenscheiben vertikal zu projizieren und so die Illusion einer digitalen Anzeige zu erzeugen. Dieser optische Effekt ist eine bemerkenswerte technische Meisterleistung, da das Uhrwerk horizontal arbeitet, die Zeit jedoch vertikal angezeigt wird. Die Uhr verfügt über unidirektionale springende Stunden und nachlaufende Minuten, was ihre mechanische Komplexität und Faszination noch verstärkt.
Uhrwerk und Mechanik
Im Kern beherbergte die ursprüngliche Amida Digitrend ein mechanisches Uhrwerk mit einer springenden Stundenkomplikation. Dieses Uhrwerk wurde manuell aufgezogen, was die traditionellen Uhrmacherpraktiken der damaligen Zeit widerspiegelt. Der Sprungstundenmechanismus besteht aus einer Scheibe mit Ziffern, die die Stunden darstellen und genau bei der 60-Minuten-Markierung zur nächsten Stunde „springen“, während eine separate Scheibe die Minuten anzeigt. Diese Anordnung bot nicht nur eine neuartige Art der Zeitanzeige, sondern demonstrierte auch Amidas Engagement für mechanische Innovationen in einer Zeit, die von der Quarztechnologie dominiert wurde.
Kulturelle Auswirkungen und Vermächtnis
Bei seiner Veröffentlichung erregte die Amida Digitrend Aufmerksamkeit durch ihre futuristische Ästhetik und mechanische Leistungsfähigkeit. Sie stach in einem Markt hervor, der zunehmend mit LED- und LCD-Digitaluhren gesättigt war, und bot den Verbrauchern eine mechanische Alternative, die keine Kompromisse beim modernen Design einging. Ihr unverwechselbares Erscheinungsbild und ihre einzigartige Zeitanzeige haben sie zu einem begehrten Stück unter Sammlern und Uhrenliebhabern gemacht.
Der Einfluss der Uhr reichte über ihre erste Produktionsreihe hinaus. Ihre Designelemente haben zeitgenössische Uhrmacher inspiriert und zu modernen Neuinterpretationen und Hommagen geführt, die dem Innovationsgeist des Originals Respekt zollen.
Wiederbelebung und moderne Neuinterpretation
Im Jahr 2024, fast fünf Jahrzehnte nach seinem Debüt, erlebte der Amida Digitrend eine Wiederbelebung. Diese moderne Version behält die ikonischen Designmerkmale des Originals bei und integriert gleichzeitig moderne Fortschritte in der Uhrmacherei. Die Gehäuseabmessungen wurden auf 39,6 mm Durchmesser, 39 mm von Bandanstoß zu Bandanstoß und 15,6 mm Dicke aktualisiert, um modernen Trägern einen bequemen Sitz zu gewährleisten.
Der aktualisierte Digitrend wird vom automatischen Uhrwerk Soprod Newton P092 angetrieben, das über ein speziell entwickeltes Modul für die springende Stundenkomplikation verfügt. Dieses Uhrwerk arbeitet mit einer Frequenz von 28.800 Schwingungen pro Stunde (4 Hz) und bietet eine Gangreserve von ungefähr 44 Stunden. Der Einbau eines reflektierenden Prismas aus Saphirglas verbessert die Klarheit und Haltbarkeit der Zeitanzeige.
Der moderne Digitrend ist in mehreren Ausführungen erhältlich, darunter Edelstahl, schwarzes DLC (Diamond-Like Carbon) und 4N-Gold PVD (Physical Vapor Deposition), und wird so einer Vielzahl ästhetischer Vorlieben gerecht. Jede Variante behält die markante horizontale Anzeige und das schlanke Profil bei, die das Original auszeichneten.
Der Amida Digitrend ist ein Beispiel für eine harmonische Mischung aus retro-futuristischem Design und mechanischer Genialität. Sein einzigartiger Ansatz zur Zeitanzeige, kombiniert mit seiner unverwechselbaren Ästhetik, hat seinen Platz in der Uhrengeschichte gefestigt. Die jüngste Wiederbelebung des Digitrend ist nicht nur eine Hommage an seine ursprüngliche Veröffentlichung von 1976, sondern stellt ihn auch einer neuen Generation von Uhrenliebhabern vor und stellt sicher, dass sein Erbe fortbesteht.
Der aktuelle Uhrenmarkt bietet eine überraschend große Auswahl an Uhren mit springender Stunde, von schlicht bis wirklich exotisch. In diesem breiten und vielfältigen Feld gibt es jedoch nur wenige aktuelle Angebote mit springender Stunde, die mit der Kombination aus Wert, Verarbeitungsqualität und purem Retro-Spektakel der Amida Digitrend mithalten können. Während ihr unorthodoxes Design und der wilde 70er-Jahre-Look sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen, ist dies ein wirklich beeindruckendes Vorzeigestück in seinem Marktsegment. Die Amida Digitrend ist ab sofort bei autorisierten Händlern erhältlich. Der UVP für die Amida Digitrend beginnt bei 3.500 USD (4.620 USD im Test mit Armband und Gold-PVD).