
Ein komplett schwarzer Vintage-Chronograph mit dem Design von Ferdinand Alexander Porsche ist eine faszinierende Vintage-Option. Heute stellen wir den Porsche Design Chronograph 1 von Orfina mit Valjoux-7750-Kaliber vor.
Ich liebe schwarze Uhren. Sie haben einfach etwas ganz Besonderes. Die IWC RAAF mit ihrem schwarzen Keramikgehäuse war in letzter Zeit mein persönlicher Favorit. Heute möchte ich jedoch eine der ersten schwarzen Uhren vorstellen. Dieser Orfina Porsche Design Chronograph 1 ist nicht nur ein attraktiver und robuster Chronograph aus den 1970er-Jahren, sondern auch ein wichtiges Stück Industriedesigngeschichte. Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, ein Vintage-Exemplar zu betrachten und möchte meine Eindrücke mit Ihnen teilen. Lesen Sie weiter.
Porsche Design
Die Geschichte von Porsche Design beginnt 1972. In diesem Jahr gründete Ferdinand Alexander Porsche das Porsche Design Studio in Stuttgart. F.A. Porsche war bereits ein Jahrzehnt lang für das Design im Automobilunternehmen seiner Familie verantwortlich. Sein bekanntester Entwurf war der Porsche 911, der 1964 auf den Markt kam. Der Porsche 911 zählt zu den kultigsten Autodesigns aller Zeiten. Das ist für einen (damals) relativ jungen Designer gar nicht schlecht. Als die Eigentümer von Porsche beschlossen, alle Familienmitglieder aus der Unternehmensführung zu entfernen, brauchte F.A. eine neue Aufgabe. Daraufhin gründete er sein eigenes Designunternehmen, das später unter dem Namen Porsche Design bekannt wurde.
Ich habe bereits über Porsche Design Uhren geschrieben – insbesondere über die IWC Porsche Design 2000, die an die Bundeswehr ausgegeben wurde. Diese Uhr wurde unter schwierigen Trainingsbedingungen von deutschen Elite-Kampfschwimmern eingesetzt. Zugegebenermaßen war mir das Thema des heutigen Artikels, der Orfina Porsche Design Chronograph 1, weniger vertraut.
Der Orfina Porsche Design Chronograph 1
Eines der ersten Projekte des Porsche Design Studios war eine Uhr. Es handelte sich um den Chronograph 1, der 1972 lanciert und 1973 auf den Markt kam. Er war die erste Uhr mit schwarz PVD-beschichtetem Gehäuse und Armband. Laut diesem Artikel auf Fratello entschied sich Herr Porsche für dieses komplett schwarze Design, um Reflexionen auf der Uhr zu reduzieren. Das Zifferblattdesign war auf optimale Lesbarkeit ausgerichtet, wobei die schwarzen Hilfszifferblätter durch einen roten Chronographenzeiger hervorgehoben wurden. Die ersten Modelle dieser Uhr wurden vom Chronographenkaliber Valjoux 7750 angetrieben. Daraus entwickelte sich später das ETA 7750.
1975 entschied sich Porsche Design für das Kaliber Lemania 5100, als Valjoux die Produktion des 7750 einstellte. Zu den Neuerungen, die dieses Kaliber mit sich brachte, gehörte der zentrale Minutenzähler. Heute präsentieren wir jedoch eine Version mit Valjoux 7750-Antrieb. Porsche Design beauftragte die Uhrenmanufaktur Orfina im Schweizer Grenchen mit der Herstellung der ersten Uhren der Marke. Orfina wurde 1922 in Grenchen gegründet.
Ein bahnbrechendes Design
Wie bereits erwähnt, wünschte sich Herr Porsche für sein neues Uhrendesign ein komplett schwarzes Gehäuse, das mithilfe der physikalischen Gasphasenabscheidung (PVD) hergestellt wurde. Dies war für die damalige Zeit bahnbrechend. Das mattschwarze Zifferblatt des Chronographen verfügt über weiße Markierungen auf schwarzen Zifferblättern und erinnert so an Tachometer und Drehzahlmesser aus dem Armaturenbrett eines Porsche 911. Das flache Glas und die übergroße Tachymeterskala verbesserten die Ablesbarkeit zusätzlich. Auf dem Zifferblatt finden wir einen 30-Minuten-Zähler bei 12 Uhr und einen 12-Stunden-Zähler bei 6 Uhr. Letzteres war besonders nützlich für Langstreckenrennen dieser Zeit. Das kleine Sekundenregister befindet sich bei 9 Uhr, und die Tages- und Datumsanzeige bei 3 Uhr ist mit aufgedruckten weißen Ziffern und Buchstaben auf schwarzen Scheiben auf das Zifferblatt abgestimmt.
Die Produktion des Orfina Porsche Design Chronographen 1 dauerte von 1972 bis 1978. 1978 verlagerte Porsche Design seine Uhrenproduktion zu IWC Schaffhausen, was zu einer Reihe interessanter und bahnbrechender Designs führte, darunter nicht zuletzt die Kompassuhr und die Ocean 2000.
Handhabung des Orfina Porsche Design Chronographen 1
Als sich die Gelegenheit bot, ein Vintage-Exemplar eines Orfina Porsche Design Chronographen 1 mit Valjoux-Antrieb in die Hand zu nehmen, ergriff ich die Chance. Mein Freund, ein Uhrenliebhaber wie ich, hatte einen von einem ausländischen Kontakt erworben. Da die PVD-Beschichtung nicht besonders widerstandsfähig gegen Kratzer und Stöße ist, ist es ganz normal, dass die Orfina-Uhren dieser Zeit ziemlich zerkratzt sind. Auch wenn die Meinungen darüber auseinandergehen, gefällt mir dieser Look, weil er den Eindruck einer Uhr vermittelt, die Abenteuer erlebt hat. Als Uhrenliebhaber, der seine Uhren gerne trägt, gefällt mir dieses Konzept.
Was diese Uhr außerdem besonders cool macht, ist die Verbindung zu Top Gun, dem Film von 1986 mit Val Kilmer und Tom Cruise. Es ist schon etwas Besonderes, wenn eine Uhr, die auf maximale Lesbarkeit ausgelegt ist, in einem Film über Kampfpiloten spielt. Die Uhr ist in mehreren Szenen des Films deutlich zu sehen.
Der Orfina Porsche Design Chronograph 1 auf der F1-Rennstrecke
Noch cooler ist jedoch die Verbindung der Uhr zur Rennstrecke und nicht zur Leinwand. Der Einsatz in der realen Welt ist der ultimative Lackmustest für das Design einer Werkzeuguhr. Mario Andretti, einer der größten Rennfahrer, besaß und trug während der gesamten Rennsaison 1978 einen Orfina Porsche Design Chronograph 1. Berichten über diese Uhr in Publikationen wie Revolution zufolge wurde die Uhr gestohlen, während Andretti am Strand von Ipanema in Brasilien schlief.
Andretti war beim Großen Preis von Brasilien in Brasilien gewesen. Der Geschichte nach schickte F.A. Porsche, als er von der Neuigkeit erfuhr, eine Ersatzuhr, die Andretti bei fünf ersten Plätzen tragen sollte. Die Uhr trug Andretti am Handgelenk, als er in Monza F1-Meister wurde. Das war nicht nur ein genialer Marketing-Gag von F.A. Porsche, sondern zeigte auch, dass das Design selbst in der Elite der Rennsportgemeinde geschätzt wurde.
Abschließende Gedanken
Die Zeit mit dem Orfina Porsche Design Chronograph 1 war für mich eine erfrischende Abwechslung. Das Design wirkt auch heute noch bemerkenswert modern. Die Uhr fühlt sich beruhigend an; sie hat Gewicht und Wucht. Diese Uhr ist jetzt definitiv auf meinem Radar. Die Kombination aus Design, Geschichte und Funktionalität macht sie zu einem äußerst überzeugenden Vintage-Stück. Für alle, die moderne Uhren bevorzugen, bietet Porsche Design diesen Chronographen weiterhin mit aktualisierten Spezifikationen an. Die Preise dieser modernen Uhren übersteigen jedoch die Kosten für eine dieser Vintage-Optionen.
Einige Marken bieten eine besondere Variante dieser originalen Porsche Design-Uhren an, wie zum Beispiel Autodromo. Auch der deutsche Uhrenhersteller Sinn bietet einige Modelle mit ähnlichem Design an. Was meint ihr, Fratelli? Für welche Porsche Design-Uhr würdet ihr euch entscheiden? Ich freue mich auf eure Kommentare.